Freitag, 6. November 2015

tagung fachgerechte bodenbearbeitung

lfi, maschinenring, mostviertler bildungshof und lk.noe luden am 30.10.15 zur tagung "fachgerechte bodenbearbeitung" in die lfs giesshübl.

im ersten abschnutt befasst sich landesgüterdirektor josef rosner mit dem thema "erosionsschutz durch mulch- und direktsaat unter berücksichtigung von maiszünsler und fusarium!

laut rosner kann direktsaat eine antwort sein, es gilt aber verschiedene probleme in den griff zu bekommen. das können problemunkräuter sein, schädlinge wie zb. schnecken, zünsler und wurzelbohrer, sowie krankheiten wie fusarium. in vielen fällen ist daher mulchende bodenbearbeitung der vorzug zu geben.

besondere beachtung ist auch den begrünungskulturen zu schenken. ausfallgetreide kann fusarien in die nächste kultur hineintragen. auch können über ausfallgetreide blattläuse und zikaden in nachfolgendem weizen bisher kaum bekannten gelbverzwergungsvirus verursachen.

bodenerosion verursacht jährlich einen schaden von eur 85,- pro ha und jahr europaweit.

für eine verseuchung mit fusarien bestehen vier risikofaktoren:
+ saatgut
+ boden
+ stroh
+ systemisches hinaufwachsen auf pflanzen

mit einsatz von fungiziden können bei mais die gehalte an toxinen um 50 bis 80 % reduziert werden. auch ertraglich wirkt sich das im umfang von 10 bis 25 % positiv aus. aufgrund des späten anwendungszeitpunktes ist ein hochgestänge notwendig oder eine adäquate spritze.

pflügen ist bei fusarien kein allheilmittel. der beste ansatz ist flaches einmischen in einen biologisch möglichst aktiven boden und notfalls der einsatz eines fungizids.

bei maiszünsler ist das stroh fein zu häckseln, weiters ist der einsatz von schlupfwespen möglich und bei bedarf der einsatz eines insektizids. betreffend einsatzzeitpunkt ist der warndienst zu beachten.

notill und reduced till funktionieren nur, wenn man wesentlich öfter auf das feld schaut. auf akute bedrohungen muss schnell reagiert werden können, zb. der einsatz von schneckenkorn.


christoph berndl beschäftigt sich mit dem thema "ziel der bodenbearbeitung aus technischer sicht".

die landtechnik unterliegt immer wieder gewissen mode-strömungen.

böden werden häufig mit viel kraftaufwand überlockert.

wenn ich die geschwindigkeit einer bearbeitungsmassnahme verdopple, kann die zugkraft bis zum dreifachen steigen. deshalb sind breitere geräte effizienter als schmale. sie sind allerdings auch etwas teurer.


norbert ecker setzt sich mit dem thema "boden und fruchtfolge" auseinander.

der boden zeigt behandlungsfehler oft lange nicht.

ein hoher tongehalt ist zwar ein geschenk, da er als wichtiger wasserspeicher dient. bei der saat ist es aber oft schwierig, die saatfuge ausreichend zu bedecken. wenn es zu feucht ist, ist daher von einer bearbeitung abzusehen.

die wasserversorgung wird immer wichtiger, da die trockenphasen teilweise immer länger werden und die zahl der hitzetage teilweise massiv zunimmt.

um schnecken in den griff zu bekommen, dürfen sie ende juli keinen unterschlupf finden. ackern schützt nicht vor schnecken.

herbizid-einsatz in der phase der ernährungsumstellung von korn-ernährung auf blatternährung möglichst vermeiden, meist 2-3 blätter.

2015 oft bodenerwärmung auf 30 grad und mehr, dadurch kam es zu tonschrumpfung, der die tieflockerung am besten erfüllt.

"soll ich begrünung häckseln?" - "wenn mir fad ist ja."

wir wollen rotte, nicht fäulnis.

begrünung und kulturarten müssen harmonieren, sonst kommt es zu unerwünschten übertragungen von krankheiten und schädlingen. auch bei begrünungskulturen sind abstände in der fruchtfolge einzuhalten.

die distel setzt die blüte an, und die wurzel stirbt ab. wenn ich sie vorher bekämpfe, treiben wurzelsproße vermehrt durch. distelbekämpfung ideal auf stoppeln, mit hochdrusch und glyphosat-wuchsstoff-kombination.

gräser sind die besten rost-überträger.


am nachmittag wurde ein bodenprofil besprochen und diverse möglichkeiten zur bodenbearbeitung vorgeführt. bilder folgen, sobald sie verfügbar sind.








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